Kann ich den Text nicht einfach selbst durch die Maschine jagen? Brauchen wir übrhaupt noch Übersetzer? Wo liegen die Unterschiede zwischen menschlichem Übersetzer und der künstlich-intelligenten Maschine?
Auf dieser Seite möchte ich einige der aktuellen Entwicklungen aufgreifen.
Während die Möglichkeiten und immer neuen Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) gerade im Bereich der Sprachverarbeitung für Staunen sorgen, ist das Übersetzen mit technischer Unterstützung schon seit vielen Jahren in unserem Berufsalltag etabliert.
Die Betonung liegt hier auf „Unterstützung“. Keine Maschine der Welt kann den Job allein machen, zumindest nicht im Bereich der Fachübersetzungen.
"Wenn Sie in ein Flugzeug steigen, möchten Sie, dass zwei Piloten im Cockpit sitzen. Diese sollen natürlich die neueste Technologie beherrschen, die ihnen hilft, das Flugzeug zu steuern, aber die letzte Entscheidungsgewalt muss immer bei einem ausgebildeten Experten liegen – und so verhält es sich auch mit einem Übersetzungsprojekt", brachte es kürzlich eine Referentin bei einem Übersetzerkongress sinngemäß auf den Punkt.
So genannte CAT-Tools sind spezielle Software, mit der Übersetzungen und Terminologie systematisch verarbeitet und gemanagt werden können.
Bei der Maschinellen Übersetzung (MÜ) werden Texte automatisch durch ein Computerprogramm von einer Sprache in die andere übersetzt.
Es ist unbestritten, dass die technologischen Fortschritte Ihnen als Kunde und Käufer einer Fachübersetzung Vorteile bieten können. Entscheidend ist, dass Sie mit einem Übersetzer zusammenarbeiten, der die Schwächen und Stärken der einzelnen Systeme kennt und auf dieser Grundlage (mit Ihnen) für jeden Text die richtige Bearbeitungsweise festlegen kann.
So genannte CAT-Tools (Computer-Assisted-Translation-Tools, zum Beispiel Trados) sind spezielle Software, mit der Übersetzungen und Terminologie systematisch verarbeitet und gemanagt werden können. Dies erhöht unter anderem die Konsistenz und Produktivität und trägt maßgeblich zur Qualitätssicherung bei.
Bei der Maschinellen Übersetzung (MÜ) werden Texte automatisch durch ein Computerprogramm von einer Sprache in die andere übersetzt. Ein solches Programm ist zum Beispiel DeepL, welches ich, eingebunden in mein CAT-Tool, unter einer speziellen kostenpflichtigen Lizenz nutze. MÜ kann meinen Übersetzungsprozess unterstützen, indem sie Anregungen liefert.
Mit der Fachsprache Pferd & Agrar kann sie nicht besonders gut umgehen, was gelegentlich zu erheiternden Formulierungen führt. Noch nie habe ich einen kompletten Text ohne Korrekturen der Vorschläge übernommen (-> Pilot). Diese Bearbeitung, auch Post Editing genannt, kann manchmal kleine Änderungen wie das Austauschen eines Wortes beinhalten, viel häufiger formuliere ich jedoch den ganzen Satz um, stelle logische Zusammenhänge und einen Kontext zum Rest des Textes her; erkenne Nuancen, lese zwischen den Zeilen, löse mich vom Ausgangssatz, wo nötig. Genau das können Maschinen nicht.
Künstliche Intelligenz, KI oder AI, macht einerseits mit spektakulären Fortschritten Schlagzeilen, ist anderseits bereits in vielen Alltagsanwendungen Standard (zum Beispiel in der Textverarbeitung, Browsern, ChatGPT etc.). Diese neuen Möglichkeiten gilt es für uns Übersetzer kennenzulernen, zu verstehen und zum besten Nutzen einzusetzen.
Wird KI selbständig Übersetzungen anfertigen? Sie wird, wenn sie darum gebeten, „geprompted“ wird, aber, um beim Bild des Fliegens zu bleiben, vielleicht landen Sie in einem anderen Land als sie wollten.
Es ist unbestritten, dass die technologischen Fortschritte Ihnen als Kunde und Käufer einer Fachübersetzung Vorteile bieten können.
Entscheidend ist, dass Sie mit einem Übersetzer zusammenarbeiten, der die Schwächen und Stärken der einzelnen Systeme kennt und auf dieser Grundlage (mit Ihnen) für jeden Text die richtige Bearbeitungsweise festlegen kann.
Je nach Verwendungszweck des Textes können unterschiedliche Bearbeitungsintensitäten gewählt werden: Soll der Text rein der Information dienen, ohne veröffentlicht zu werden, und schnell zur Verfügung stehen, kann eine leicht überarbeitete, durch den Übersetzer geprüfte maschinelle Übersetzung den Zweck erfüllen. Die Nutzung einer DeepL-Lizenz bietet hier im Gegensatz zur kostenlosen Version den Vorteil, dass die eingegebenen Daten geschützt und nicht weiterverwendet werden.
Für die professionelle Erstellung einer fachlich richtigen Übersetzung, die für den entsprechenden Empfängerkreis „richtig“ und natürlich klingt, nutze ich die genannten Technologien als Handwerkszeug, das angeschafft, gepflegt und sachkundig bedient werden will – damit Ihr Projekt keine Bruchlandung erleidet.